International Coffee Organisation (ICO)
Die International Coffee Organisation (ICO) ist die einzige interstaatliche Organisation zur Stärkung der Zusammenarbeit des globalen Kaffeesektors. Die Mitglieder repräsentieren 93% der weltweiten Kaffeeproduktion und 63% des weltweiten Verbrauchs (Stand: 2022).
2018 wurde die Resolution 465 zur Kaffeekrise verabschiedet. Daraus ist ein ICO organisierter Sektordialog zwischen relevanten Interessensträgern des Sektors und der breiten internationalen Gemeinschaft als auch die „London Declaration“ entstanden. Diese Absichtserklärung wurde von zwölf Unternehmen aus der Privatwirtschaft unterzeichnet und vom Internationalen Kaffeerat bestätigt.
“Im Rahmen der ICO, des Kaffees, öffentlicher und privater Arbeitsgruppen, arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen, um den Erzeuger*innen und der gesamten Lieferkette zu helfen und sie zu unterstützen.”
Zur Umsetzung der beiden Beschlüsse wurde die Coffee Public-Private Task Force ins Leben gerufen. Diese besteht aktuell aus 18 Vertretern des privaten Sektors und 17 Import- und Exportländern (inkl. der EU) als Vertreter der ICO-Mitgliedsstaaten. Darüber hinaus wird die Taskforce inhaltlich und finanziell durch mehrere internationale Organisationen und Institutionen unterstützt. Insbesondere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert die Arbeit der Taskforce über das Kaffeeteam der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten.
Das übergeordnete Ziel der Task Force liegt in der Transformation des Kaffeesektors und der Schaffung einer nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft für Kaffeeproduzent*innen wie auch für den Sektor als Ganzes.
Auf dieser Grundlage wurde eine Roadmap entwickelt, die einen zeitlichen und inhaltlichen Überblick über die vereinbarten Verpflichtungen und Meilensteine der Task Force gibt. Sie bezieht sich auf den Zeitraum 2020 bis 2030.
Die Roadmap umfasst fünf Technical Work Streams (TWs), die verschiedene Themenblöcke abdecken und den sektorweiten Dialog vorantreiben. Jeder TW hat definierte Ziele an denen Regierungen zusammen mit Organisationen und Unternehmen arbeiten.
TW 1: Existenzsichernde – wohlhabende Einkommen
Ziele
- Sektorweite Transparenz über die Einkommenslücke
- Entwicklung und Umsetzung von Methoden und Strategien zur Schließung der Einkommenslücke und zur Förderung des Wohlstands
Leitung: Sustainable Food Lab
TW 2: Markt Transparenz
Ziel
- Sektorweite Transparenz auf Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses der tatsächlichen Produktionskosten und der relativen Effizienz der Wertübertragung, berechnet als Differenz zwischen den *Farm-gate Preisen und den **FOB-Preisen.
Leitung: zuerst Enveritas, jetzt Committee on Sustainability Assessment (COSA)
*Farm-gate Preis = Preis, den Produzent*innen für ihr Produkt erhalten, wenn es auf ihrer Farm verkauft wird; dies schließt folgende Lieferungskosten aus; im FOB Preis inkludiert
**FOB-Preis= Preis den Käufer*innen zahlen, wenn der Kaffer vor der Verschiffung steht; inkludiert Kaffeepreis, Logistik Kosten, Zollgebühren und Ausfuhrsteuern
TW 3: Markt Politik und Institutionen + globaler Finanzierungsmechanismus
Ziele
- Untergruppe: Sektortransformation in Exportländern
Leitung: UNDP & GCP - Untergruppe: Politische und institutionelle Entwicklung Importierender Länder (in Entwicklung)
Leitung: EU- INTPA - Untergruppe: globale Mutilstakeholder Finanzierungsmechanismen (noch nicht aktiv)
TW 4: Resiliente Kaffeelandschaften
Ziele
- Förderung der Widerstandsfähigkeit von Kaffeegemeinschaften durch einen landschaftsbezogenen Ansatz zur Schaffung von Anreizen für nachhaltige Produktions- und Beschaffungspraktiken
- Verbindung von Landschaftsinitiativen mit marktbasierten Anreizmechanismen und Trends
- Verknüpfung von Lieferketten mit Landschaftskonzepten, die die Einführung nachhaltiger Produktions- und Beschaffungspraktiken gewährleisten.
Leitung: Conservation Int & Rainforest Alliance