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Die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten ist seit 2022 unter anderem mit dem Projekt „Vom Feld in den Fanshop“ in Indien vertreten. Der Projektstart fand am 6. April 2022, dem internationalen Tag für Sport für Entwicklung und Frieden, statt.

 

Partnerschaften


Wir haben eine Partnerschaft mit dem nachhaltigen Textilunternehmen BRANDS Fashion und neun Fußballvereinen der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga initiiert, um fair und biologisch produzierte Baumwolle in die Fanshops zu bringen. Wir sind stolz, auch die Vereine 1. FC Union Berlin, Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfB StuttgartVfL WolfsburgBorussia Dortmund und FC St. Pauli zu unseren Projektpartnern zu zählen.

Gemeinsam unterstützen wir indische Kleinbäuerinnen und -bauern aus einer Baumwollkooperative aus Gujarat bei der Umstellung auf Bio-Baumwolle. Wir bieten Abnahmegarantien sowie Schulungen in nachhaltigen Anbaupraktiken und den Zugang zu verbessertem Saatgut. Kinder und Jugendliche aus umliegenden Gemeinden nehmen an Sporttrainings teil und erhalten so wertvolle Life Skills und Bildungschancen.

Gemeinsames Fußballspiel in Gujarat. Copyright: GIZ
Gemeinsames Fußballspiel in Gujarat. Copyright: GIZ

Kleinbäuerliche Familien profitieren vom Umstieg auf Bio-Baumwollanbau

Indien zählt zu den größten Baumwollproduzenten weltweit. Dort bestreiten 45 Millionen Menschen ihren Haupterwerb durch den Anbau und die Verarbeitung von Baumwolle. Allerdings beeinträchtigt der übermäßige Einsatz von Pestiziden die Boden- und Wasserqualität negativ. Für viele dieser Kleinbäuerinnen und Kleinbauern reicht das Einkommen kaum zum Überleben aus. Gleichzeitig steigt weltweit die Nachfrage nach nachhaltigen Textilprodukten, insbesondere solchen aus biologischer Herstellung. Dennoch macht zertifizierte Bio-Baumwolle derzeit nur etwa ein Prozent der weltweiten Baumwollproduktion aus. Ein Grund ist häufig die lange Umstellungsphase von konventionell zu Bio-Baumwolle. In dieser Zeit können die Produzent*innen die Baumwolle nicht als Bio-Baumwolle verkaufen, sie erhalten nicht die Bio-Prämie. Für einkommensschwache Kleinbäuerinnen und -bauern und ihre Familien bedeutet die Umstellung ein hohes wirtschaftliches Risiko. Genau hier setzt das Projekt „Vom Feld in den Fanshop“ an.

 

Während der gesamten Umstellungsphase erhalten die Bäuerinnen und Bauern Unterstützung wie Schulungen in nachhaltigen Anbaumethoden sowie den Zugang zu verbessertem Saatgut. Bereits während der Übergangsphase zu Bio-Baumwolle produzieren die kleinbäuerlichen Betriebe etwa zwei Tonnen Rohbaumwolle pro Hektar. BRANDS Fashion produziert daraus Fanartikel und die teilnehmenden Fußballvereine verpflichten sich, diese Artikel bereits in der Umstellungsphase abzunehmen. Dank einer qualitativ hochwertigen und verantwortungsvollen Produktion sollen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern langfristig von höheren Einkommen profitieren und die Umwelt soll geschont werden.

Umstieg auf nachhaltigen Baumwollanbau. Copyright: Werder Bremen
Umstieg auf nachhaltigen Baumwollanbau. Copyright: Werder Bremen

Fair play: Sportangebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Gujarat

Gleichzeitig bietet das Projekt „Vom Feld in den Fanshop“ Sporttrainings an. So lernen Kinder und Jugendliche aus den angrenzenden Gemeinden des Baumwollanbaus Life Skills. Insgesamt nehmen 1000 Kinder aus fünf Schulen an den Sportprogrammen teil. Dies geht weit über den Zugang zu Sportangeboten hinaus: Kinder und Jugendliche erhalten ein stärkeres Selbstwertgefühl, Wissen über Umwelt- und Ressourcenschutz sowie Einblicke in Nachhaltigkeitsthemen. Besonders Mädchen und junge Frauen sollen ein positives physisches Selbstkonzept entwickeln, wodurch sie ihr Selbstvertrauen stärken. Trainer*innen bleiben wichtige Ansprech- und Vertrauenspersonen für die Kinder und Jugendliche und arbeiten auch mit deren Eltern zusammen. So wirkt die Arbeit des Projekts auch im Schulsystem, wo sowohl Lehrkräfte als auch die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sowie ihre Eltern zu Multiplikator*innen für Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung, Gesundheit, Geschlechtergerechtigkeit und friedliches Miteinander werden.

 

Die Sportprogramme werden in Zusammenarbeit mit der indischen Nichtregierungsorganisation Youth for Change angeboten und im Rahmen einer Kooperation von den beiden GIZ-Vorhaben Sport für Entwicklung und „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“ beraten und geleitet.

 

Das Projekt „Vom Feld in den Fanshop“ zielt darauf ab, nachhaltig produzierte Fanartikel in Deutschland anzubieten, so dass Fans nicht nur ihren Verein, sondern auch gute Lebensbedingungen und Klima- und Umweltschutz unterstützen können. Es wird durchgeführt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

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