Die International Coffee Organisation (ICO) ist die einzige interstaatliche Organisation zur Stärkung der Zusammenarbeit des globalen Kaffeesektors. Die Mitglieder repräsentieren 97% der weltweiten Kaffeeproduktion und 67% des weltweiten Verbrauchs.

2018 wurde die Resolution 465 zur Kaffeekrise verabschiedet. Daraus ist ein ICO organisierter Sektordialog zwischen relevanten Interessensträgern des Sektors und der breiten internationalen Gemeinschaft als auch die „London Declaration“ entstanden. Diese Absichtserklärung wurde von zwölf Unternehmen aus der Privatwirtschaft unterzeichnet und vom Internationalen Kaffeerat bestätigt.

“Im Rahmen der ICO, des Kaffees, öffentlicher und privater Arbeitsgruppen, arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen, um den Erzeuger*innen und der gesamten Lieferkette zu helfen und sie zu unterstützen.”

Vanusia Nogueira

Exekutivdirektorin
International Coffee Organization (ICO) 

Zur Umsetzung der beiden Beschlüsse wurde die Coffee Public-Private Task Force ins Leben gerufen. Diese besteht aktuell aus 18 Vertretern des privaten Sektors und 16 Import- und Exportländern als Vertreter der ICO-Mitgliedsstaaten. Darüber hinaus wird die Taskforce inhaltlich und finanziell durch internationale Organisationen und Institutionen unterstützt. Insbesondere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert die Arbeit der Taskforce über das Kaffeeteam der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten.

 

Das übergeordnete Ziel der Task Force liegt in der Transformation des Kaffeesektors und der Schaffung einer nachhaltigen und wohlhabenden Zukunft für Kaffeeproduzent*innen wie auch für den Sektor als Ganzes.

Auf dieser Grundlage wurde eine Roadmap entwickelt, die einen zeitlichen und inhaltlichen Überblick über die vereinbarten Verpflichtungen und Meilensteine der Task Force gibt. Sie bezieht sich auf den Zeitraum 2020 bis 2030.

 

Die Roadmap umfasst fünf Technical Work Streams (TWs), die verschiedene Themenblöcke abdecken und den sektorweiten Dialog vorantreiben. Jeder TW hat definierte Ziele an denen Regierungen zusammen mit Organisationen und Unternehmen arbeiten.

TW 1: Existenzsichernde – wohlhabende Einkommen

 

Ziele

  • Sektorweite Transparenz über die Einkommenslücke
  • Entwicklung und Umsetzung von Methoden und Strategien zur Schließung der Einkommenslücke und zur Förderung des Wohlstands

Leitung: Sustainable Food Lab

 

TW 2: Markt Transparenz

 

Ziel

  • Sektorweite Transparenz auf Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses der tatsächlichen Produktionskosten und der relativen Effizienz der Wertübertragung, berechnet als Differenz zwischen den *Farm-gate Preisen und den **FOB-Preisen.

Leitung: zuerst Enveritas, jetzt Committee on Sustainability Assessment

 

*Farm-gate Preis = Preis, den Produzent*innen für ihr Produkt erhalten, wenn es auf ihrer Farm verkauft wird; dies schließt folgende Lieferungskosten aus; im FOB Preis inkludiert

**FOB-Preis= Preis den Käufer*innen zahlen, wenn der Kaffer vor der Verschiffung steht; inkludiert Kaffeepreis, Logistik Kosten, Zollgebühren und Ausfuhrsteuern

 

TW 3: Markt Politik und Institutionen + globaler Finanzierungsmechanismus

 

Ziele

  • Untergruppe: Sektortransformation in Exportländern
    Leitung: UNDP & GCP
  • Untergruppe: Politische und institutionelle Entwicklung Importierender Länder (in Entwicklung)
    Leitung: EU- INTPA
  • Untergruppe: globale Mutilstakeholder Finanzierungsmechanismen (noch nicht aktiv)

 

 

TW 4: Resiliente Kaffeelandschaften

 

Ziele

  • Förderung der Widerstandsfähigkeit von Kaffeegemeinschaften durch einen landschaftsbezogenen Ansatz zur Schaffung von Anreizen für nachhaltige Produktions- und Beschaffungspraktiken
  • Verbindung von Landschaftsinitiativen mit marktbasierten Anreizmechanismen und Trends
  • Verknüpfung von Lieferketten mit Landschaftskonzepten, die die Einführung nachhaltiger Produktions- und Beschaffungspraktiken gewährleisten.

Leitung: Conservation Int & Rainforest Alliance

 

TW 5: Sektor Koordination + Inklusion von Frauen und Jugendlichen

 

Ziele

  • Operationalisierung der London Declaration
  • Gemeinsame Vision für den Sektor, Entwicklung der Theory of Change und eines Messrahmens
  • Inklusion der Geschlechter und Jugend in der Task Force und TWS tief integriert

Leitung: International Coffee Organisation