• Ankündigung
29. September 2022

Ein Artikel von Vanessa Berghoff

Auch unsere Kollegin aus Indien war auf der Bremer Cotton Week und hat präsentiert, wie die Verarbeitung von nachhaltiger Baumwolle aussehen kann - ein guter Moment, um unser Projekt noch einmal vorzustellen. 

Mehr Nachhaltigkeit in der Baumwolllieferkette vom Regal bis zum Feld 

Die Baumwolllieferkette vom Regal bis zum Feld ist oft sehr komplex und fragmentiert. In Indien pflanzen und ernten etwa 6 Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern die Baumwolle, die für die in unseren Geschäften erhältlichen Hemden oder Bettbezüge verwendet wird. Das Projekt "Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten" in Indien arbeitet daran, die Wertschöpfung aus nachhaltiger Baumwollproduktion zu erhöhen und die inländischen Lieferketten für die Verarbeitung nachhaltiger Baumwolle zu stärken. 

In Zusammenarbeit mit international anerkannten Marken und Organisationen fördert das Projekt die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards wie Better Cotton Standards, Fairtrade Standards und Organic Standards. Bislang werden rund 240 000 Kleinbäuerinnen Kleinbauern in Maharashtra, Gujarat, Tamil Nadu und Madhya Pradesh bei der nachhaltigen Baumwollproduktion unterstützt.  

Das Projekt arbeitet nicht nur direkt mit den Bauern auf dem Feld zusammen, sondern auch in den Verarbeitungsstufen der Baumwolle. Nach der Ernte werden die Baumwollfasern von den Samen getrennt (Entkörnung) und anschließend zu Garn verarbeitet (Spinnerei). Entkörnung und Spinnerei sind die Brennpunkte der Lieferkette, wenn es um Arbeitsbedingungen und Sicherheit in den Fabriken geht. In Zusammenarbeit mit renommierten deutschen Hochschulen, darunter das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, das ITA Augsburg und die Hochschule Niederrhein, werden neue Techniken für eine nachhaltige Baumwollentkörnung und das technologische Potenzial indischer Spinnereien ermittelt. Damit wird die Schnittstelle zwischen indischen Entkörnungsbetrieben und den nachgelagerten Produktionsstufen entlang der Textil-Lieferkette gestärkt. Neben technologischen werden auch wirtschaftliche und arbeitssicherheitstechnische Aspekte untersucht.  

Ein technologischer Blick auf die indische Baumwollentkörnung auf der Bremer Baumwollkonferenz 2022 

Auf der Internationalen Baumwollkonferenz Bremen trafen sich kürzlich Fachleute aus aller Welt, die entlang der textilen Wertschöpfungskette arbeiten. Unter dem Motto "Cotton Decoded" wurden die Baumwollforschung und Schlüsselfragen rund um Produktion, Qualität, Verarbeitung, innovative Produkte und die Lieferkette diskutiert.  

Stellvertretend für die Zusammenarbeit zwischen der GIZ Indien und dem ITA der RWTH Aachen präsentierten Justin Kühn (Research Associate ITA) und Vanessa Berghoff (Junior Advisor GIZ Indien) eine technologische Sicht auf Indien über die Potenziale von Säge- versus Walzenentkörnung. 

Der Abschlussbericht über die Entkörnung von nachhaltiger Baumwolle sowie Handbücher zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der Entkörnung werden in Kürze auf der INA-Website veröffentlicht.  

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