• Ankündigung
28. September 2022

Ein Artikel von Leonard Schäfer

Die letzte Septemberwoche diesen Jahres stand in Bremen ganz im Zeichen der Baumwolle. Die Bremer Cotton Week ist ein Großevent bei dem internationale Branchenexpertinnen und -experten zusammenkommen, um über Lieferkettentransparenz, Nachhaltigkeit und neue Kooperationsformen zwischen Privatwirtschaft und Partnerländern im Baumwollsektor zu diskutieren. Auch die INA war mit ihren Partnern vor Ort. 

Den Auftakt der Themenwoche machte die „Cotton made in Africa (CmiA) Stakeholder Conference“. Der zweitägige Kongress zeigte innovative und nachhaltige Lösungen zur Bewältigung von Herausforderungen entlang der Lieferkette. Auch die „International Cotton Conference“, die am 29. und 30. September in der Bremer Handelskammer stattfand, setzte einen thematischen Fokus auf die globalen Lieferketten. Von der INA haben Vertreter*innen des Globalvorhabens Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten an den Veranstaltungen teilgenommen und Vorträge gehalten. 

Das Motto der Cotton Conference, „Cotton Decoded“, macht die enorme Komplexität des weltumspannenden Sektors und die Vielzahl seiner Akteure deutlich. So stehen die Themen Lieferkettentransparenz und Rückverfolgbarkeit bei den global agierenden Unternehmen der Branche ganz oben auf der Agenda – auch wegen der wachsenden Anforderungen und Sorgfaltspflichten.

"Business as usual ist keine Option"; "Wir brauchen eine Transformation, die von Innovation getragen wird. Es geht um nichts weniger als den grundlegenden Umbau unserer Wirtschaft."; “Es ist wichtig, dass die Millionen von Kleinbauern und ihre Familien von diesem Wandel profitieren."


- Dirk Meyer / Abteilungsleiter Globale Gesundheit, Wirtschaft, Handel und ländliche Entwicklung im BMZ

Das Jahrestreffen der Sub Saharan Cotton Initiative

Die Sub-Saharan Cotton Initiative (SSCI) ist ein Beispiel für ein neuartiges Format, welches den Weg für internationale Kooperationen öffnet. Eingebettet in die Bremer Cotton Week veranstaltete die SSCI ihr erstes Jahrestreffen der beteiligten Akteure. Die SSCI ist aus einem Ideenwettbewerb des GIZ Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“ entstanden und hat zum Ziel, die Wirtschaft für Transformationsprojekte zu mobilisieren und Baumwolllieferketten nachhaltiger zu gestalten.

Aktuell setzt die SSCI vier Projekte in insgesamt sieben Ländern Subsahara-Afrikas um – in Benin, Côte d’Ivoire, Mosambik, Sambia, Tansania, Togo und Tschad. Diese stärken zum Beispiel den Bio-Baumwollsektor, fördern die nachhaltige Produktion mit Einsatz weniger Betriebsmittel und geringerer Umweltauswirkungen, verbessern die Rückverfolgbarkeit der Ernte über digitale Plattformen und verhelfen Kleinbäuerinnen und -bauern zu mehr Resilienz gegenüber dem Klimawandel. Auf diese Weise werden rund 240.000 Menschen in den Produktionsländern erreicht.

„Die Zusammenarbeit über die gesamte Lieferkette hinweg ist entscheidend, wenn wir einen systemischen Wandel hin zu einer nachhaltigen Baumwollproduktion erreichen wollen. Deshalb arbeiten wir mit dem internationalen Privatsektor und lokalen Organisationen in der Sub-Saharan Cotton Initiative zusammen.“


- Saskia Widenhorn / Leiterin der Baumwoll-Komponente Kamerun sowie der „Sub-Saharan Cotton Initiative“ des GIZ Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“

Die Teilnehmenden des ersten Jahrestreffens waren Baumwollunternehmen und - händler wie die Paul Reinhart AG, die Louis Dreyfus Company (LDC) oder Olam International, Organisationen wie die Aid by Trade Foundation (AbTF), Solidaridad Network West Africa und Pesticide Action Network (PAN) aus Großbritannien sowie Baumwollakteure aus Subsahara-Afrika wie Alliance Ginneries Ltd aus Sambia und die Sociedade Algodoeira de Niassa JFS SA aus Mosambik. Außerdem war die Referentin des Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit Annika Wandscher anwesend.

Das Jahrestreffen war die erste physische Begegnung der Partner untereinander. In einem sehr engagierten und offenen Austausch wurden die Projekte vorgestellt, Highlights und Herausforderungen präsentiert und gemeinsame Interessenfelder diskutiert. Dabei wurde klar, die Sub Saharan Cotton Initiative ist eine gewinnbringende Plattform - die sich auch in der Zukunft für den nachhaltigen Anbau von Bio-Baumwolle einsetzen wird.