• Ankündigung
13. Juni 2022

Welche Rolle hat Deutschland einerseits als Händler und andererseits als Endverbraucher von Agrarrohstoffen, die ein Entwaldungsrisiko bergen?

Um diese Frage zu beantworten, hat die TRASE Initiative nationale Entwaldungsstatistiken, Produktions- und Handelsstatistiken sowie detaillierte TRASE-Daten analysiert und daraus folgendes Fazit gezogen:

Das Risiko von Entwaldung ist besonders in Bezug auf den Konsum von importierten Endprodukten hoch und hat sich über die letzten Jahre kaum verändert. Zwischen 2014-2018 lag das Risiko importierter Entwaldung mit 229,600 ha höher als das von Frankreich oder Italien.

Was zeigen die Ergebnisse noch?

  • Deutschlands direkte Agrarimporte waren zwischen 2016 und 2018 mit 58.500 ha tropischer Abholzung verbunden – eine Fläche, die zwei Drittel so groß ist wie Berlin.
  • Das mit dem geschätzten Gesamtverbrauch Deutschlands verbundene Entwaldungsrisiko, inklusive Einfuhren über andere Länder als verarbeitete Waren, ist mit 138.000 ha Entwaldung im gleichen Zeitraum mehr als doppelt so groß.
  • Das Entwaldungsrisiko über direkte Importe konzentrierte sich im Erhebungszeitraum auf 5 Schlüsselrohstoffe: Soja (28 %), Kaffee (26 %), Palmöl (19 %), Kakao (18 %) und Rinder (3 %)
  • Mehr als 90 % des direkt importieren Entwaldungsrisikos stammt allein aus 9 Ländern, unter anderem Brasilien (24 %), Kolumbien (15 %) und Indonesien (13 %).

Die TRASE-Initiative hat in den vergangenen Jahren die Verbindungen zwischen Produktionsregionen, Handelsfirmen und Importmärkten nachgezeichnet und damit die Risiken importierter Entwaldung sowie weiterer umweltbezogener und sozialer Risiken aufgedeckt. Insbesondere für die Agrarlieferketten Soja und Rindfleisch sind detaillierte Daten verfügbar, zusätzlich auch für weitere Produkte wie Palmöl, Kakao und Kaffee. Das schaffte in den vergangenen Jahren deutlich mehr Transparenz in internationalen Agrarlieferketten.

Aufbauend auf diesen Daten und ergänzt durch weitere Produktions- und Handelsstatistiken wurde erstmals der Fußabdruck Deutschlands detaillierter untersucht. 

Diese Untersuchung wurde mit der finanziellen Unterstützung des Bundesentwicklungsministeriums ermöglicht und durch die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) der GIZ begleitetunterstützt.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Studie in Gänze.