Fair Play im Fußballstadion und auf dem Feld mit Selina Cerci – für nachhaltigen Naturkautschuk

Die Fairness im Fußball beginnt nicht erst auf dem Platz, sondern schon viel früher – zum Beispiel bei der Herstellung des Balls. Doch die wenigsten wissen, dass in Profibällen häufig eine Blase aus Naturkautschuk verarbeitet ist. Dieser Rohstoff ist eine wichtige Einkommensquelle für rund sechs Millionen kleinbäuerliche Familien in Anbauländern wie Indonesien oder Thailand. Aber viele können ihre Familie trotz der harten Arbeit kaum ernähren, da ihr Einkommen viel zu gering ist. Fair Play sieht anders aus.  

Kommentator Tom Bartels, der im Film mit seiner Stimme für die richtige Stadionatmosphäre sorgt, betont: „Faire Regeln sind im Sport selbstverständlich – in unseren Lieferketten aber leider nicht. Wir müssen besser mit Menschen und Umwelt umgehen. Der Sport kann hier eine Vorbildrolle einnehmen.“ 

Was ist eigentlich Naturkautschuk?

Latex, der milchige Saft, der durch Anritzen der Baumrinde des „Hevea brasiliensis“ – des Kautschukbaums, gewonnen wird, ist das Ausgangsprodukt für Naturkautschuk. Aufgrund seiner ökologischen Ansprüche kann der Kautschukbaum nur im sogenannten Kautschukgürtel beiderseits des Äquators angebaut werden, wobei über 90 Prozent des Kautschuks in Südostasien produziert wird. Die mit Abstand wichtigsten Anbauländer des Kautschukbaums sind Thailand und Indonesien, gefolgt von Vietnam und der westafrikanischen Côte d‘Ivoire. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Kautschukfläche auf über 14 Mio. Hektar praktisch verdoppelt. Den Großteil der Produktion leisten dabei kleinbäuerliche Familien auf Flächen von weniger als zwei Hektar.

Wie sind die Produktionsbedingungen?

Das BMZ setzt sich für nachhaltige und faire Produktionsbedingungen von Rohstoffen ein. Naturkautschuk ist eine wichtige natürliche Basis vieler Produkte und begegnet uns nicht nur im Fußball, sondern auch in Fahrzeugreifen, Dichtungen, Kondomen, Einweghandschuhen, Matratzen und vielen weiteren Produkten des täglichen Lebens. Circa 75 Prozent der globalen Naturkautschukproduktion wird in der Automobil und Reifenindustrie verwendet. Der Anbau von Kautschuk ist sehr arbeitsintensiv und wird im Wesentlichen von 6 Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern geleistet, die für ca. 80 Prozent der Weltproduktion verantwortlich sind. Allein in der EU wurde im Jahre 2020 eine Million Tonnen Naturkautschuk verbraucht. Deutschland ist dabei der größte Abnehmer. Naturkautschuk unterliegt stark schwankenden Weltmarktpreisen, die die Einkommenssituation der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stark beeinflussen. Bei hohen Naturkautschukpreisen kam es in der Vergangenheit zu beträchtlichen Flächenausweitungen mit den damit einhergehenden Konsequenzen wie Entwaldung, Zerstörung von Torfböden und Landrechtskonflikten.

Für weitere Informationen zum Thema Naturkautschuk schauen Sie doch in unseren Factsheet.