• Ankündigung
  • Einzelhandel AG
06. Juli 2022

Am 22. Juni 2022 trafen sich Einzelhändler aus Deutschland (ALDI Nord, ALDI Süd, dm-drogerie markt, Kaufland, Lidl, REWE Group), Großbritannien (Tesco), Belgien (Colruyt Group) und den Niederlanden (CBL als Vertreter der Superunie-Gruppe, Albert Heijn und Jumbo) in Berlin, um eine Angleichung und Zusammenarbeit existenzsichernder Löhne im Bananensektor zu diskutieren. Das Treffen wurde gemeinsam von IDH - The Sustainable Trade Initiative und der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) ausgerichtet.

Die Veranstaltung wurde mit Begrüßungsworten von Vertretern der deutschen, belgischen und niederländischen Regierung eröffnet. Sie betonten die Bedeutung existenzsichernder Löhne und dankten allen Anwesenden für ihre Arbeit und die bereits unternommenen Schritte in diesem Bereich. Die Vertreter begrüßten den Austausch und ermutigten zu weiteren Schritten, um den Prozess für alle Beteiligten zu erleichtern und die Belastung für die Erzeuger am Anfang der Lieferkette zu verringern. 

ANGLEICHUNG DES ZEITRAHMENS FÜR DIE ERHEBUNG VON LOHNDATEN IM JAHR 2023 

Nach der Vorstellung verschiedener Ansätze der Initiativen für existenzsichernde Löhne in der Bananenindustrie machten alle Einzelhändler einen ersten großen Schritt, indem sie sich auf einen gemeinsamen Zeitplan für die Erhebung und Fernüberprüfung von Lohndaten über die Gehaltsmatrix einigten, in der Hoffnung, den Prozess im nächsten Jahr zu straffen und die Belastung der Produzenten zu verringern. Der angeglichene Zeitplan soll für den nächsten Datenerhebungszeitraum ab Januar 2023 umgesetzt werden. Er berücksichtigt realistischere Fristen, die auf den Erfahrungen der Lieferanten und Produzenten beruhen, die in den letzten zwei Jahren mit den teilnehmenden Einzelhändlern an existenzsichernden Löhnen gearbeitet haben.  

 

Im Anschluss sprachen zwei Organisationen, die bereits freiwillige Standards setzen: Rainforest Alliance und Fairtrade International sprachen über eine Überprüfung der Unterschiede bei den existenzsichernden Löhnen. Die Organisationen gaben Einblicke, wie sie Einzelhändler bei diesem Schritt unterstützen können, indem sie die Überprüfung von Lohndaten in ihre Auditverfahren aufnehmen. Um weiter voranzukommen, müssen die Einzelhändler Standardorganisationen unterstützen, indem sie sich auf die notwendigen Kriterien für die Verifizierung verständigen. Um die Prozesse zu straffen, sind weitere Diskussionen und Arbeiten erforderlich, wie z. B. die Finanzierung von Verifizierungsdiensten und die Möglichkeit der gegenseitigen Anerkennung von Audits bei Betrieben, die mehrere Zertifizierungen besitzen.

Die vorletzte Sitzung des Tages konzentrierte sich darauf, die Teilnehmer über verfügbare Instrumente zu informieren, die ihnen helfen können, Fortschritte bei der Schließung von Lücken existenzsichernder Löhne in der Bananenlieferkette zu erzielen. In der letzten Sitzung des Tages befasste sich die globale Organisation ISEAL Alliance mit dem Thema, wie man Ansprüche auf existenzsichernde Löhne geltend machen kann.. Außerdem erarbeiteten die Teilnehmer in einem Workshop, welche Ansprüche sie auf der Grundlage ihrer Maßnahmen für existenzsichernde Löhne geltend machen möchten. ISEAL, IDH und GIZ werden in diesem und im nächsten Jahr weiter an diesem Thema arbeiten.

VERSTÄRKUNG DER AUSRICHTUNG UND WEITERE ZUSAMMENARBEIT

Alle Teilnehmer bekräftigten die Bedeutung einer kontinuierlichen Abstimmung und beschlossen einstimmig, den Austausch fortzusetzen, um ihre Arbeit voranzubringen. Der künftige Austausch soll auch andere Akteure der Lieferketten wie Lieferant*Innen und Produzent*Innen  einbeziehen. Zu den Themen, die besprochen werden sollen, gehören Kostentransparenz und geschlechtsspezifische Lohnunterschiede. Der Austausch wird halbjährlich unter der Leitung von IDH und GIZ fortgesetzt