• Ankündigung
23. Mai 2023

Ein Artikel von Hillena Thoms

Drohnen als Bananen-Beschützer  

Schädlingsbefalle sind in der Bananenproduktion zwar ein altbekanntes Problem, nehmen jedoch durch Klimawandel-induzierten Extremwetterereignisse zu. So wird befürchtet, dass die Klimaveränderungen den Schweregrad der Krankheit erhöhen. Viele der herkömmlichen Methoden zur Schädlingsbekämpfung sind aufwendig und benötigen große Mengen an chemischen Pestiziden, welche Boden und Wasser kontaminieren. 

Hier kommt AI ins Spiel: mit Drohnen und einer Webplattform können verschiedene Kulturpflanzen überwacht und Krankheiten rechtzeitig und kostengünstig erkannt werden. Dadurch wird der Einsatz von Pestiziden präzisiert und minimiert.   

Landwirtschaft 4.0  

Die größte Herausforderung bei dieser Art von Präzisionslandwirtschaft ist die Nutzung und Verwaltung fortschrittlicher technologischer Instrumente, d. h. ihre Verfügbarkeit und Zugänglichkeit auf dem Feld. 

Deshalb ermöglicht das Projekt Landwirtschaft 4.0, eine Kooperation des Nationalen Instituts für landwirtschaftliche Forschung (INIAP) und des Globalvorhabens „Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten“, Verbänden von Kleinbäuerinnen und -bauern Zugang zu diesen technologischen Innovationen. Ziel dabei ist es, mit einem Minimum an landwirtschaftlichen Betriebsmitteln ein Maximum an Produktivität zu erzielen. 

Wie genau funktioniert der AI-Ansatz?  

Die Drohnen machen Fotos von den Pflanzen in etwa 30 Metern über dem Boden. Eine Webplattform verarbeitet die Bilder, um kranke Blätter anhand von Symptomen wie Vergilbung zu identifizieren. Die Arbeit, die das Personal bisher zu Fuß durchgeführt hat, wird dadurch deutlich effizienter: eine einzelne Drohne kann bis zu 100 Hektar Fläche pro Monat erfassen. Doch keine Sorge, der Mensch ist hier noch nicht obsolet geworden: die finale Einschätzung darüber, ob tatsächlich ein Befall vorliegt und die Pflanze somit behandelt wird, trifft trotzdem noch ein technisches Personal. 

Das AI-Tool ist auch für kleine Bauernverbände erschwinglich und benutzerfreundlich. Durch Schulungen lernen Produzent*innen die Drohnen zu bedienen und die Bilder auf die Plattform zu übertragen, die ihnen im Gegenzug aktuelle Informationen über ihre Ernte liefert.  

Vielversprechende Aussichten  

In Zukunft kann die Technologie beispielweise durch die Integration von Hyperspektralkameras und Wärmebildern zur Erkennung von vielen verschiedenen Pflanzenkrankheiten erweitert werden. Außerdem können auch weitere Bereiche der Landwirtschaft durch den Einsatz von AI ihre Klima Resilienz stärken. So auch der Kakaosektor, der ebenso drastische krankheitsbedingte Ernteausfälle zu verzeichnen hat.  

Mehr spannende Infos zum Projekt, sowie weitere Initiativen des GV AgriChains im ecuadorianischen Bananensektor finden Sie hier: