Kaffee-Innovationsfonds
Unterstützung von Kleinbauernfamilien, Förderung von Innovationen
Wie können Unternehmen und Kooperativen die Nachhaltigkeit im Kaffeesektor fördern? Der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Kaffee-Innovationsfonds unterstützte im Zeitraum 2019 bis 2023 Pionierprojekte, die den Kaffeeanbau auf innovative Weise für die Bäuerinnen und Bauern profitabler machen. Mit unterschiedlichsten Ansätzen verbesserten sie Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung der Bohnen und sorgten für mehr Wertschöpfung vor Ort. Kriterien wie Innovation, Replizierbarkeit, Inklusivität und potenzielle Wirkung spielten bei der Auswahl der Vorschläge eine Rolle. Anschließend unterstützte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die Unternehmen und Kooperativen bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Projekte. Sie alle erhielten für ein Jahr neben finanzieller Unterstützung auch Zugang zu einem breiten Netzwerk in der Kaffeebranche.
Der Kreativität war dabei keine Grenzen gesetzt: Um niedrige und schwankende Preise im Kaffeesektor auszugleichen, wurden Kaffeebäuerinnen und -bauern dabei unterstützt, ihr Einkommen aus mehreren Produkten wie Honig, Cascara und Patchouli zu beziehen, die zusammen mit Kaffee hergestellt werden können. Der Einsatz von Stockbetten bot effektive Raumnutzung, um Kaffee zu trocknen und gleichzeitig Gemüse anzubauen. Digitale Tools erfassten die CO2-Speicherkapazität von Kaffeewäldern und förderten deren Schutz oder gaben den Kleinbäuerinnen und -bauern bedarfsorientierte Tipps für die Flächennutzung. Eine mobile Entkernungsstation ermöglichte auch Bäuerinnen und Bauern in abgelegenen, ländlichen Gebieten, ihren Kaffee höherwertig zu verkaufen. Zusätzlich förderten digitale Datenbanken und Blockchain-basierte Rückverfolgbarkeitssysteme die Transparenz, den Marktzugang sowie Vernetzmöglichkeiten unter Kooperativen und Kleinbauernfamilien.
Nach einer erfolgreichen ersten Runde mit 21 geförderten Projekten in Äthiopien, Myanmar, Indonesien und Vietnam, ging der der Kaffee-Innovationsfonds in die zweite Runde. 2021 starteten in den vier ostafrikanischen Ländern Äthiopien, Kenia, Ruanda und Uganda 20 ausgewählten Projekte ihre Umsetzungsphase, 18 davon mit einer Laufzeit bis Ende September 2022. Hinzu kamen weitere 12 Projekte in Kenia, Ruanda und Uganda mit einer Laufzeit von März 2022 bis Juli 2023.
Die Förderung ermöglichte Start-ups und Kooperativen, neue Ideen zu erproben und Erfahrungen zu gewinnen. Diese Erfahrungswerte sollen auch andere Akteure nutzen können: durch Austausch auf Veranstaltungen; Factsheets, die die Projekte kurz und knapp zusammenfassen; und einem Handbuch mit den Lösungsansätzen, die in den Projekten umgesetzt wurden. So werden Innovationen aus diesen Ländern in die ganze Kaffeewelt getragen, damit auch andere davon lernen und profitieren können.
Was Sie noch über den Kaffee-Innovationsfonds wissen sollten:
- Er fördert die Entwicklung und Umsetzung innovativer Praktiken, Systeme und Werkzeuge im Kaffeesektor
- ist eine Kooperation zwischen einem oder mehreren privaten Unternehmen und der GIZ
- bietet kommerzielle Vorteile für die privaten Partner und bringt gleichzeitig entwicklungspolitische Vorteile für den Kaffeesektor im Land
- wird von beiden Partnern konzipiert, aber vom privaten Partner mit Unterstützung von Drittanbietern umgesetzt
- kann bis zu 50.000 € pro Projekt zur Deckung der Kosten für Material, Technologie und technische Unterstützung beitragen
- ist kein auf Barauszahlung basierender Fonds und
- erfordert von den Antragstellern entsprechende Beiträge (Beiträge können in Form von Sachleistungen erfolgen).
Der Kaffee-Innovationsfonds wurde von der Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Die GIZ arbeitete mit den Unternehmen zusammen, um sie bei der Konzeption und Umsetzung der Projekte zu unterstützen.
Erzielte Erfolge nach vier Jahren Kaffee-Innovationsfonds:
- Insgesamt wurden 53 Projekte mit verschiedenen Kleinunternehmen in 7 Partnerländern bedarfsorientiert pilotiert
- Umgesetzte Projekte decken eine breite Themenvielfalt ab: Gender, Einkommensdiversifizierung, Digitalisierung, Klimaschutz und Klimaanpassung, Biodiversität, Entwaldungsfreie Lieferketten, Marktzugang
- Ermöglichte Unternehmen neue Produkte/ Prozesse zu pilotieren, Umsetzungserfahrungen zu sammeln und an Sichtbarkeit zu gewinnen
- Ca. 60.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern waren an der Umsetzung vor Ort direkt beteiligt
- Umgesetztes Budget: 4,6 Mio. Euro
Factsheets
Uganda
Capacity enhancement for Coffee Decker production
BigData for sustainable production and market access
Innovative farming for sustainable coffee production
Coffee Development tool to accelerate coffee based agro-forestry among coffee farmers
Ruanda
Launch of Anaerobic Maceration Coffee Processing to increase price premiums to coffee farmers.
Coffee based tourism development
Strengthening the smallholder-based coffee supply chain in Cyato through improved parabolic drying and compost-based farming
Kenia
Soil Fertility & Coffee Quality Improvement through sustainable advisory services
Integration of Agripay Digital Network within the Coffee Value chain for Enhanced Market Access
Strengtheningtechnological & agro-enterprise capacity of small holder coffee farmers
The Eva’s Coffee Eco Lodge
Coffee value chain automation, capacity, and efficiency enhancement
Äthiopien
Digital applications to facilitate market access for smallholders
Artificial intelligence for early detection of coffee diseases
Results-based carbon payments for Ethiopian coffee agroforestry
Organic Cascara production to increase the living income
Value addition service centers for smallholders and entrepreneurs
Uganda
Biogas technologies for clean energy and organic manure
Integration of beekeeping into the banana coffee system
Mobile coffee pulping
Rainwater harvesting for wet coffee processing
Transparent reporting system for coffee
Ruanda
Brand building and direct marketing campaign - fully made by women
Coffee and Patchouli intercropping for increased coffee production and quality
Digitized coffee supply chain for improved quality, management, sourcing, and sustainability
Rwandan coffee value chain directory for direct crop to cup linkages
Organic fertilizer production to increase productivity and quality
Äthiopien
Consumer microloans on blockchain for coffee farmers
Enabling living income through consumer empowerment
Mechanical coffee drying machine that utilises coffee waste to dry coffee faster
Developing digital solutions
Indonesien
Developing instant speciality coffee for the global market
Improving fermentation to create new taste profiles and boost cupping score
Indonesian Coffee Flavor Wheel
Farm facilities model for speciality coffee processing
Digital traceability to ensure coffee quality
Developing Agni-Dryer for natural coffee processing
Digital traceability platform for a sustainable specialty coffee value chain
Connecting coffee growers and drinkers to make coffee more sustainable
Myanmar
Speciality Arabica coffee and eco-tourism
Innovative bunk beds with drying tables and garden beds
Solar drying dome system
Virtual learning for coffee stakeholders
Äthiopien
Consumer microloans on blockchain for coffee farmers
Digital bookkeeping for coffee producers
Enhancing consumer engagement and revenue to coffee farmers
Green bean coffee husk-powered mechanical dryer
Indonesien
Adena Kenawat Agni-dryer
BUMI digital traceability
Kiwari Specialty Instant Coffee
Marketing traceable coffee at the register
Origin centered coffee traceability
Seniman Coffee - Coffee Flavor Wheel App
So so good coffee company
Tanamera Specialty Processing Model
Myanmar
Behind the Leaf Bunk Beds
Jadae Akha Coffee Group Business
MM Coffee Academy by PSedx
United Power Solar Dome Drying