Juneja Ilsha ist zwölf, geht in die siebte Klasse und lebt mit ihrer Familie in einer Gemeinde in Gujarat. Durch die Teilnahme an Fußballtrainings, die vom Youth Football Club Rurka Kalan (YFC) und Vom Feld in den Fanshop organisiert werden, ist Ilsha zu einer selbstbewussten jungen Frau geworden.
Neue Sichtweisen
„Vor dem Sporttraining haben wir viel Zeit verschwendet, saßen herum und haben uns in den Schulpausen nicht bewegt“, erinnert sich Ilsha. „Unsere einzige Erwartung war, einen Sportlehrer zu haben.“ Dieser Mangel an Orientierung führte dazu, dass sich viele Kinder in der Schule, vor allem Mädchen, nicht geschätzt fühlten. Sie hatten keinen Zugang zu Lernmöglichkeiten, die Wachstum und Entwicklung gefördert hätten.
Als Youth for Change kam, bedeutete für Ilsha und ihre Mitschülerinnen und -schüler einen wichtigen Wendepunkt. „Früher waren wir nicht an Aktivitäten beteiligt“, erzählt sie. „Jetzt haben wir gelernt, dass es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs geben sollte; sie sollten gleich behandelt werden und die gleichen Chancen beim Lernen haben. Und man sollte immer selbstbewusst sein.“
Diese Lektionen hatten nicht nur auf Ilsha, sondern auf ihre gesamte Schulgemeinschaft einen tiefgreifenden Einfluss. Sie hat eine Veränderung im Verhalten ihrer Mitschülerinnen und -schüler beobachtet, insbesondere der Jungs. „Früher waren die Jungs undiszipliniert, respektlos gegenüber uns Mädchen, schlugen auf die Bänke und warfen mit Papieren nacheinander. Aber die Sichtweise der Jungs hat sich völlig verändert. Jetzt respektieren sie die Mädchen und gehen besser mit ihren Sachen um.“
Teilnahme an Sportangeboten
Einer der wichtigsten Aspekte des Projekts ist der Sport. Nach anfänglichem Zögern fand Ilsha den Mut, am Fußball teilzunehmen, einer Sportart, die sie früher gefürchtet hatte. „Zuvor hatte ich Angst, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, aber nach viel Training konnte ich an einem Fußball-Ligaspiel teilnehmen. Ich hatte Angst zu verlieren, aber unsere Mannschaft hat gewonnen, und wir haben einen Pokal und eine Urkunde bekommen. Meine Eltern sind jetzt sehr stolz auf mich.“
Dieses neu gewonnene Selbstvertrauen im Sport hat auch Ilshas Sicht auf die Geschlechtergleichstellung verändert: „Früher habe ich geglaubt, dass Mädchen und Jungs nicht zusammen spielen können, weil Jungs viel stärker sind als Mädchen. Nach der Ankunft von YFC habe ich gelernt, dass Mädchen zusammen mit Jungs Sport treiben können, gleich stark sind und oft sogar bessere Leistungen erbringen.“
Ein Dominoeffekt
Ilshas Reise hat viele ihrer Freundinnen inspiriert, auch die, die sich anfangs nicht trauten. „Eine meiner Freundinnen wollte nicht spielen, weil ihr das Selbstvertrauen fehlte, aber nachdem sie mich spielen und das Spiel gewinnen sah, will auch sie Fußball spielen.“ Der Mut und die Entschlossenheit von Ilsha haben eine tiefgreifende Wirkung gezeigt und zu einem inklusiveren, solidarischeren Umfeld beigetragen.
Heute ist Ilsha eine selbstbewusste junge Frau mit Selbstwertgefühl: „Ja, ich fühle mich sehr sicher in meiner Fähigkeit, die Mannschaft als Kapitänin anzuführen. Wenn man mir jetzt eine Aufgabe gibt, versuchen mein Team und ich unser Bestes, um sie so effizient wie möglich zu erledigen.“
Mit Blick auf die Zukunft sieht Ilsha viele Möglichkeiten. „In fünf Jahren werde ich am College sein, mich mehr auf mein Studium konzentrieren und das, was ich im Programm gelernt habe, nutzen können. Jetzt hoffe ich, dass es mit der Zeit ein starkes Team geben wird, das sowohl aus Mädchen als auch aus Jungs besteht.“
Ilshas Weg von Scheu und Angst zum Gewinn von Spielen mit ihrer Fußballmannschaft zeugt von der transformativen Kraft von Initiativen wie „Vom Feld in den Fanshop“. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Mädchen die Möglichkeit zu geben, zu lernen, zu wachsen und eine Führungsrolle zu übernehmen, um eine Zukunft zu fördern, in der Gleichberechtigung und Empowerment nicht nur Ideale, sondern Realität sind.