Auf einen Blick

  • Das Projekt „Sustainability and Value Added in Agricultural Supply Chains in Ethiopia“, kurz SUVASE, fördert Nachhaltigkeit in landwirtschaftlichen Lieferketten.
  • Ziel ist es, die Lieferketten fair, nachhaltig und frei von Abholzung zu gestalten.
  • Im Fokus des Projekts stehen neben Kaffee auch Produkte wie Bienenwachs und Honig.
  • Um den Produzent*innen ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen, fördert das Projekt eine nachhaltige Produktion in der Projektregion in Äthiopien, welche die Distrikte Nono Sale, Becho, Alle und Didu umfasst.
  • Neben analogen Maßnahmen wie Trainings werden auch digitale Lösungen eingesetzt. Ein Beispiel ist die Beyco Farmer-App, ein digital gestütztes Rückverfolgbarkeitssystem, das Transparenz gewährleistet, sowie Beyco, ein Blockchain-basierter online Marktplatz, der es Kaffeeproduzenten, Händlern und Röstern aus aller Welt ermöglicht direkt miteinander in Verbindung zu treten und Kaffee zu handeln.

Im Westen Äthiopiens liegt die Geburtsstätte des berühmten Arabica-Kaffees, eine der am weitesten verbreiteten Kaffeesorten. Kein Wunder, dass Kaffee das wichtigste Exportgut des Landes ist und etwa 25-30 Prozent der Exporteinnahmen ausmacht. Etwa 4,7 Millionen äthiopische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beziehen einen Teil ihres Einkommens durch Kaffee, den sie von wilden Kaffeepflanzen im Naturwald, aus bewirtschafteten Wäldern oder kleinbäuerlichen Kaffeegärten ernten.

Honig und Bienenwachs als zusätzliche Einnahmequelle

Doch auch in Äthiopien bedroht die zunehmende Abholzung diese Lebensgrundlage. Um die verbliebenen Wälder zu schützen, müssen Kleinbauernfamilien in der Lage sein, ein angemessenes Einkommen auf den vorhandenen Flächen zu erwirtschaften. Für viele Kleinbauernfamilien reicht das Einkommen aus der Kaffee-Ernte jedoch nicht aus, um einen angemessenen Lebensstandard für die ganze Familie zu finanzieren. Was alles zu einem existenzsichernden Einkommen zählt, können Sie hier nachlesen.

Genau hier setzt das Projekt „SUVASE“ an. Ziel ist es, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit des Kaffees zu verbessern. Gemeinsam mit lokalen Akteuren, Kaffeeunternehmen in der INA und Wachsunternehmen sollen in Äthiopien eine nachhaltige Produktion etabliert und neue Absatzmärkte geschaffen werden. Neben dem Haupt-Exportgut Kaffee schließt dieses Projekt auch Imkereiprodukte ein. Denn neben Kaffee betreiben viele der Kleinbauernfamilien auch Bienenzucht. Während der Honig als Nahrungsmittel genutzt wird, fand Wachs als Wirtschaftsgut bisher wenig Beachtung – und dass, obwohl Bienenwachs in Bioqualität ein gefragter Rohstoff auf dem Weltmarkt ist.

Projektziele:

  • Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit des Kaffees
  • Existenzsicherndes Einkommen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
  • Schaffung neuer Absatzmärkte
  • Schutz des ursprünglichen Naturwaldes

 

In dem Factsheet finden Sie weitere Informationen und Details zum SUVASE Projekt

Filmische Eindrücke aus Nono Sale

Im Film stellen wir Ihnen die Projektregion vor. Danach können Sie eigenständig durch die Wälder der Projektregion streifen und mittels unseres 360°-Films die Ernte hautnah miterleben. Klicken Sie dafür hier

 

Einkommen der lokalen Bevölkerung erhöhen und den Naturwald schützen

Um den Verkaufspreis des Waldkaffees zu steigern, soll dieser im Zuge des Projekts zu einer werthaltigen Marke entwickelt und später als Spezialitätenkaffee vermarktet werden.  Damit der Kaffee nicht nur auf dem heimischen Markt angeboten, sondern auch international verkauft werden kann, müssen Verbindungen zwischen den äthiopischen Produzent*innen und den Verbrauchern*innen hergestellt werden. Auch darum kümmert sich das Projekt SUVASE durch Unterstützung der Sorgeba Union, der Kaffeekooperativen und durch die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

Mit gezielten Trainings und anderen Maßnahmen werden Bäuerinnen und Bauern vor Ort bei der qualitativen Verbesserung ihrer Produkte unterstützt. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die Produktion und die Verarbeitungsschritte an die Anforderungen des internationalen Marktes anzupassen. Für die Marktanbindung der Waldprodukte aus Äthiopien sorgen Partnerunternehmen aus der Privatwirtschaft, die in der INA engagiert sind.

Kurz vorgestellt:

Wenn es um den Zugang zum Spezialitätenmarkt und die Steigerung der Einkommen geht, kommt die Sorgeba Union ins Spiel – ein wichtiger Partner des Projekts. Sie kümmert sich als Dachverband der Kooperativen darum, den Kaffee ihrer Mitgliedkooperativen auf dem internationalen Markt zu verkaufen und die Kaffeebauern und Kaffeebäuerinnen auf nationalen und internationalen Foren und Veranstaltungen zu vertreten.

App ermöglicht Rückverfolgung und Optimierung

Um die Projektziele zu erreichen, setzt SUVASE auch auf digitale Lösungen. Dazu gehört unter anderem der Einsatz der Beyco Farmer-App. Dieses digital gestützte Rückverfolgbarkeitssystem erfasst den Ursprung des Kaffees: Bäuerliche Haushalte und Produzentenorganisationen erhalten jeweils eine digitale ID. Jede Transaktion entlang der Lieferkette, etwa die Anlieferung von Kaffee und Honig bei der Kooperative oder der Weitertransport der Ernte, werden digital erfasst und fälschungssicher auf einer Blockchain gespeichert. Dokumentiert werden zudem die genaue Herkunft, die gezahlten Preise und weitere relevante Daten. Im Anschluss kann der vollständig rückverfolgbare Kaffee über eine Online-Plattform vermarktet werden.

Was wurde bisher erreicht?

Seit Beginn des Vorläuferprojektes ISASE im Sommer 2019 konnte schon einiges erreicht werden: Einige Teile der Lieferkette und die Wertschöpfungsverteilung sind transparenter geworden. Allein in der Beyco Farming-App sind mittlerweile über 500 Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern sowie 300 Kaffeelieferungen registriert, wodurch bereits einige Erfahrungen in Sachen Rückverfolgbarkeit gesammelt werden konnten. Diese werden nun genutzt, um die Produzent*innen in Äthiopien mit den Verbrauchern*innen zusammenzubringen.

Denn internationale Käufer sind bereit, für ein nachhaltiges Produkt mit transparenter Lieferkette bedeutend höhere Preise zu bezahlen. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen, etwa zur Stärkung des partizipativen Forstmanagements, senkt das auch den Druck, Wald zugunsten von Anbaufläche und zur Reduzierung von Schattenwurf abzuholzen.

Auf der Produktionsebene haben bisher mehr als 1.000 Bäuerinnen und Bauern Zugang zu verbesserten Trockenbetten für ihre Kaffeekirschen bekommen, was gemeinsam mit den durchgeführten Schulungen eine wichtige Voraussetzung ist, die Kaffeequalität zu verbessern.

©GIZ/Silas Koch
©GIZ/Silas Koch
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Produktkarte Bienenwachs

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Produktion von Bienenwachs in Nono Sale.

Produktkarte Honig

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Honigproduktion in Nono Sale.

Produktkarte Ingwer 

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Anbau von Ingwer in Nono Sale. 

Produktkarte Kaffee 

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Kaffeeproduktion in Nono Sale. 

Produktkarte Korerima 

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Anbau von Korerima in Nono Sale. 

Mitstreitende gesucht

Sind Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen in Äthiopien oder zu den genannten oder weiteren Rohstoffen tätig? Möchten Sie gemeinsam mit der INA für existenzsichernde Einkommen aktiv werden? Dann schreiben Sie uns

Dieses Projekt wird vom Globalvorhaben Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in Agrarlieferketten ausgeführt.

©GIZ
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