aGROWforests for Sustainable Spices in Indonesia

Ein Kleinbauer kontrolliert Pfefferpflanzen

Steckbrief

Rohstoff: (Weißer und schwarzer) Pfeffer

Land: Indonesien

Laufzeit: 12/2022 bis 11/2025

Zielgruppe: 2.300 Kleinbäuerinnen und -bauern

Fördersumme: 1.293.141 EUR

Beitrag Privatsektor: 1.207.923,38 EUR

© Fairfood

Projektbeschreibung

Die Nahrungsmittelproduktion und das Klima sind miteinander verknüpft. Das Gleiche gilt auch für die Nahrungsmittelproduktion und die Klimakrise. Einerseits hat die Produktion unserer Lebensmittel oft negative Auswirkungen auf das Klima. Das Abholzen von Wäldern für Plantagen ist ein zentraler Aspekt in diesem Zusammenhang. Die Folge sind oft Plantagen mit so genannten Monokulturen - ein Stück Land, das von einer einzigen Kulturpflanze dominiert wird -, was schwerwiegende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt hat. Gleichzeitig bekommen viele Kleinbäuerinnen und-bauern die Folgen der Klimakrise bereits selbst zu spüren. Man denke nur an anhaltende Dürren und starke Regenfälle oder steigende Temperaturen, die vermehrt zu bestimmten Schädlingen oder Krankheiten führen.

Die Agroforstwirtschaft kann für diese Kleinbäuerinnen und -bauern einen Wendepunkt darstellen, denn sie ermöglicht es ihnen, Bäume und größere Sträucher zwischen den herkömmlichen Anbaupflanzen zu kultivieren. Diese bieten dann Schutz vor extremen Wetterbedingungen. Außerdem tragen die gepflanzten Bäume dazu bei, CO2 aus der Luft zu absorbieren. Aber das ist noch nicht alles: Die Agroforstwirtschaft kann den Lebensunterhalt der Kleinbäuerinnen und -bauern durch Einkommensdiversifizierung verbessern, z.B. neue Anbauprodukte der Schattenbäume und Sträucher. Darüber hinaus kann die Agroforstwirtschaft die lokale Artenvielfalt fördern, was sowohl für die Umwelt als auch für die Kleinbäuerinnen und -bauern ein Gewinn ist.

Im Rahmen einer neuen Partnerschaft arbeiten Verstegen Spices & Sauces, Fairfood und PT CAN gemeinsam mit indonesischen Bäuerinnen und Bauern, die Pfeffer anbauen, an der Einführung der Agroforstwirtschaft. Vor Ort wurde ein Team von so genannten Changemakern etabliert, die eine Agroforstschulung erhielten und nun das Wissen an die Bäuerinnen und Bauern weitergeben. Eine Demonstrationsfläche, auf der seit einigen Jahren Agroforstwirtschaft praktiziert wird, zeigt, was möglich ist und welche positiven Wirkungen zu erwarten sind. Das auf drei Jahre angelegte Projekt richtet sich an 2.300 Bäuerinnen und Bauern (davon 30 % Frauen und 15 % Jugendliche) in den Provinzen Bangka Belitung und Lampung in Indonesien.

Dieses Projekt zielt sowohl darauf ab, die Pfefferplantagen weit weniger klimaschädlich und gleichzeitig widerstandsfähiger gegenüber dem sich bereits verändernden Klima zu machen, als auch die Lebens- und Produktionsbedingungen der Bäuerinnen und Bauern und ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.

Training of Trainer (© Fairfood)
Changemakers und Kleinbauern beim Training auf einer Plantage (© Fairfood)
Changemakers und Kleinbauern beim Training (© Fairfood)
Training of trainer - Gruppe (© Fairfood)
Das Zentrum der Gewürzproduktion in Namang (© Fairfood)

Partner

  • Verstegen
    Verstegen ist ein bedeutender Akteur in der Lebensmittelbranche und wurde 1886 gegründet. Das Familienunternehmen vertreibt qualitativ hochwertige Gewürze und Saucen an alle Segmente des Lebensmittelsektors: Industrie, Einzelhandel und Verbraucher. Verstegen ist größtenteils eine niederländische Firma in der EU, hat aber eine Repräsentanz in Indonesien. Über Indonesien hinaus, arbeitet Verstegen mit Organisationen in Indien, Costa Rica, Guatemala und Brasilien zusammen, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern.
  • PT CAN
    Die indonesische Firma PT CAN bietet Gewürze für B2B-Märkte an. Das 2011 in Bandung, Indonesien, gegründete Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Gewürzen zu fördern. PT CAN engagiert sich für die Nachverfolgbarkeit von Produkten, die Entwicklung der Produzent*innen-Gemeinden und Forschung im Bereich nachhaltige Technologien in der Landwirtschaft.
  • Fairfood
    Die Nichtregierungsorganisation (NRO) Fairfood hat seit 2002 ihren Sitz in den Niederlanden. Ihre Mission ist es, den Wandel hin zu fairen und nachhaltigen Lebensmittel-Wertschöpfungsketten zu beschleunigen. Die Organisation arbeitet mit Agrar- und Lebensmittelunternehmen entlang der Wertschöpfungsketten zusammen, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, von denen sowohl Unternehmen als auch Genossenschaften profitieren. Diese Modelle ermöglichen eine faire Verteilung von Wertschöpfung, was zu höheren Einkommen für Kleinbäuerinnen und -bauern führt. Die globalen Aktivitäten der NRO umfassen 17 Länder und verschiedene Rohstoffe. Sie beinhalten große, mehrjährige Programme in den Bereichen Kakao, Kaffee, Gewürze, Gartenbau und Obst.

Taining of trainer - Gruppe (© Fairfood)

Agroforstwirtschaft im indonesischen Pfefferanbau: Einführung einer resilienten Landwirtschaft


In den vergangenen Jahren sind die Preise für Pfeffer dramatisch gesunken, für die Produzent*innen wird es immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt mit Pfefferanbau zu erwirtschaften. Gleichzeitig bedroht der Anbau, der überwiegend in Monokulturen stattfindet, die Biodiversität in den betroffenen Gebieten – und die Gesundheit der Bäuerinnen und Bauern, die enorme Mengen Billigdünger und chemischer Pestizide einsetzen müssen, um ihre Ernten zu schützen. Doch es gibt Hoffnung für den Pfefferanbau. Im Projekttagebuch erzählen wir über das Projekt „aGROWforests“, das Lösungen erprobt, um dieses Gewürz auch in Zukunft noch ernten zu können.

 

Die erste Geschichte legt dar, wie das Projekt aGROWforests Bäuerinnen und Bauern dabei unterstützt durch nachhaltige Anbaumethoden Klima und Biodiversität zu schützen und gleichzeitig mehr Einkommen zu erwirtschaften.

Erste Geschichte lesen

 

Die zweite Geschichte erzählt von Bäuerin Sapauni und Bauer Umar. Sie stellen ihre Anbaumethoden um und reagieren damit auf fallende Pfefferpreise und Auswirkungen des Klimawandels.

Zweite Geschichte lesen